Das schöne Bild

Tipps zur Gestaltung von Fotografien - Bildaufbau, Bildkompsition

 

 

 

Was ist ein schönes Bild?  Wir alle bekommen mit den ersten Kinderbüchern bereits die Regeln unserer europäischen Bildkultur vermittelt. Sie lehrt uns und definiert, was ein schönes Bild ist. Deshalb spielt bei der Fotografie der formale Aufbau eines Bildes zusätzlich zu den Inhalten eine zentrale Rolle. Jede Werbeanzeige oder das Fernsehbild, die nur wenige Sekunden wahrgenommen werden, sind überwiegend nach diesen Regeln gestaltet.   

Mein Tipp:  Jeder, der fotografiert, sollte einige Grundlagen der Bildgestaltung in der Fotografie kennen, damit er seine Aufnahmen bewusst gestalten kann. Denn wir sehen und arrangieren unsere Bilder nach diesen Regeln, noch bevor wir auf den Auslöser drücken. Die Frage ist, ob dieser Vorgang immer bewusst oder unbewusst abläuft.

 

So beinhaltet jedes Bild zusätzlich zu einem interessanten Motiv bestimmte Gestaltungselemente wie Linien und Flächen, verschiedene Perspektiven, Symmetrien, Kontraste. Hinzu kommen die Formate des Bildes 4:3, 3:2, 16:9,  Quadrat oder gar die Farbenlehre nach Johannes Itten. Ich möchte jedoch mit meinen Tipps zu Bildaufbau und Bildgestaltung nur die allerersten Schritte aufzeigen.

 

 

1. Ein Fotograf fotografiert kein Bild!

 

Er fotografiert einen Menschen, ein Objekt, ein Element  in einer Landschaft und platziert es dann in einem Rechteck oder Quadrat. Dies geschieht manchmal unbewußt, bevor er den Auslöser gedrückt hat.

Eine gute Platzierung...

...orientiert sich an Gestaltungsregeln bzw. Richtlinien, die in unsere Kultur gültig sind und die wir gelernt haben.

Hier ein erstes Beispiel:

 

 

 

 

2. Der Goldene Schnitt

 

Schon in der Antike gestaltete man Bilder mit dem Goldenen Schnitt. Er begegnet uns darüber immer wieder in der Natur, in der Architektur und in vielen weiteren Bereichen des täglichen Lebens.

 

Die Drittel-Regel...

...leitet sich aus dem Goldenen Schnitt ab. Das Bild wird in neun gleich große Teile unterteilt. Es entstehen zwei horizontale und zwei vertikale Linien. Die wichtigsten Bildelemente liegen also nicht in der Mitte, sondern auf einer dieser Drittellinien.

 

Die Bildwirkung erhöht sich dadurch automatisch um ein Vielfaches. Übrigens, die meisten Kameras sind heute mit entsprechenden Rasterlinien ausgestattet.

 

 

 

 

Eine Anmerkung:

Es ist richtig, dass ein Verstoß gegen diese Regeln auch spannende Bilder hervorbringen kann. Doch meine Erfahrung ist, nur wer diese Regeln kennt, kann auch auf interessante Weise gegen diese Regeln verstoßen.

 

3. Einer ist anders als die anderen...

 

 und diese Figur, dieses Bildelement beispielsweise in einer Landschaft hat erste Priorität und wird in der Position des Goldenen Schnitts positioniert.

 

Bilder als Beispiele,

bei denen die Regeln des Goldenen Schnitts angewandt wurden. Das heißt, das zentrale Bildelement, also die Figur, befindet sich in einer der vier möglichen Positionen des Goldenen Schnitts. Der Mensch, bzw. das Gesicht des Menschen, hat stets Priorität.

Mein nächstes Thema

Die Tiefe in der Fläche